Aufgrund des EU-Austritts hat London merklich an Bedeutung als weltweite Finanzdrehscheibe verloren. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Regierung nun auf den neuesten Trend am Kryptomarkt. Die königliche Münzprägeanstalt soll im Auftrag von John Glen, dem zuständigen Minister für die Londoner City und die Finanzdienstleistungsbranche, einen sogenannten Non-Fungible Token herausgeben. Die Regierung beabsichtig damit, London zum Markführer im Bereich Kryptowährung zu machen. Auf einer Branchenveranstaltung in London erklärte John Glen, »Wenn Kryptotechnologien ein großer Teil der Zukunft sein werden, dann wollen wir in Großbritannien dabei sein, und zwar vom ersten Tag an«. Somit folgt die britische Regierung dem jüngsten Hype um die Kryptoszene, dem sogenannten Web3. Der Minister stellte weiter fest, »Wir sehen ein enormes Potenzial in der Kryptowährung und wollen uns jede Chance geben, den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen«. Er kündigte die Prägung eines »Non-Fungible Token« (NFT) durch die königliche Münzprägeanstalt an. Im Sommer soll das digitale Sammlerstück auf den Markt gebracht werden und ein »Emblem des zukunftsorientierten Ansatzes werden, den wir verfolgen«, so der Minister. Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Ein Non-Fungible Token ist ein digitales Sammlerstück, das kryptografisch eindeutig, unteilbar und unersetzbar ist. Über die Blockchain kann es seinem jeweiligen Besitzer eindeutig zugeordnet werden. Dank spektakulärer Kurssteigerungen hat der Handel mit NFT´s eine regelrechte Goldgräberstimmung ausgelöst. Allerdings stehen die Spekulationen wegen Betrugsfällen, Pyramiden- und Schneeballsystemen und durch klimaschädigende Technologien auch schwer in der Kritik und haben diverse Skandale nach sich gezogen. Um dem entgegenzuwirken, kündigte Finanzdienstleistungsminister Glen ein Gesetz zur Regulierung sogenannter Stablecoins an. Dabei handelt es sich um eine digitale Währung gebunden an den Kurs der traditionellen Währung, wie dem Dollar. Diese dienen auf dem Kryptomarkt als eine Art universelle Tauschwährung. Durch die wachsende Bedeutung der digitalen Parallelwährung befürchten Finanzdienstleister möglich Folgen für die Stabilität des Finanzsystems. In Großbritannien soll die Notenbank den Zahlungsverkehr mit Stablecoins regeln und überwachen. Auch die Europäischen Union hat die Wichtigkeit dieses Themas erkannt und bereite seinerseits neue Regeln für die Kryptoanlagen vor.